Vereine, Verbände, Stiftungen, Kirchen

Zivilgesellschaftliche Organisationen sind für 85% der engagierten Bürger/innen die infrastrukturelle Basis. Ihnen kommen deshalb wichtige Aufgaben in Bezug auf die Initiierung, Aufrechterhaltung und Qualifizierung des Engagements zu. [6.1]

Typische ehrenamtliche Tätigkeiten in zivilgesellschaftlichen Organisationen sind z.B.:

- im Verein z.B. als Vorstand, Schriftführer/in, Kassenwart/in, Notenwart/in
- in der Politik oder in einer Partei z.B. als Gemeinderätin/rat, als Vorsitzende/r eines Ortsverbands
- in Umweltorganisationen z.B. als Helfer/in beim Anlegen eines Waldweges, beim Aufhängen von Nistkästen, beim Messen der Wasserqualität
- in Selbsthilfegruppen oder Bürgerinitiativen z.B. als Organisator/in von Vorträgen oder Aktionen
- in der Schule z.B. als Hausaufgabenbetreuer/in, bei der Gestaltung von Wandflächen, bei der Organisation der Gottesdienste, im Elternbeirat, als Schülersprecher/in
- in der Kirchenarbeit z.B. als Besuchsdienst, beim Herrichten des Altars, im Ältestenrat
- in der Nachbarschaftshilfe z.B. beim Rasenmähen oder Einkaufen für den/die Nachbarn/in
- in der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde, z.B. als aktiver Feuerwehrangehöriger, oder in den Katastrophenschutzdiensten
- in den örtlichen Netzwerken der Kommunalen Kriminalprävention
- in einer Agenda-Gruppe der 'Agenda 21'

Mehr als 44 % des bürgerschaftlichen Engagements findet in Vereinen statt. Deren Zahl hat sich von rund 86.000 im Jahre 1960 (alte Bundesländer) auf 554.000 im Jahre 2008 (alte und neue Bundesländer) mehr als versechsfacht.

Wohlfahrtsverbände sind wichtige gemeinnützige Organisationen für das bürgerschaftliche Engagement und vorherrschend im Bereich des sozialen Engagements. Die Arbeitsbereiche der Freien Wohlfahrtspflege umfassen Gesundheitshilfe, Jugendhilfe, Familienhilfe, Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hilfe für Personen in besonderen sozialen Situationen, weitere Hilfen sowie den Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung für soziale und pflegerische Berufe. Die BAGFW schätzt, dass sich 2,5 bis 3 Mio. Bürgerinnen und Bürger in der Freien Wohlfahrtspflege, den Hilfswerken und Initiativen sowie in den ihnen angeschlossenen Selbsthilfegruppen sozial engagieren.

Mit Stiftungen wird privates Vermögen für Zwecke des Gemeinwohls zur Verfügung gestellt. Heute sind sie ein wesentlicher Teil der Bürgergesellschaft, weil sie als zivilgesellschaftliche Organisationen Mittel vergeben.

Bürgerstiftungen sind Stiftungen von zahlreichen Bürgern für Bürger, die in einem begrenzten lokalen Raum mit ihrer Arbeit einen breiten Förderzweck verfolgen. Bürgerstiftungen haben das Ziel, bürgerschaftliches Engagement vor Ort zu mobilisieren und langfristig zu fördern. Inzwischen gibt es 237 Bürgerstiftungen. An der Spitze der Förderschwerpunkte standen 2007 die Themen Jugend (27 %), Bildung und Erziehung (25 %), Soziales (13 %) und Kunst und Kultur (11 %). Inzwischen gibt es 13.000 Bürgerstifter/innen.

Kirchen und karitative Organisationen sind nach Angaben des Freiwilligensurveys 2004 mit 6 % der drittgrößte Engagementbereich in Deutschland. Nach Schätzungen engagieren sich 1,1 Mio. Menschen in den 15.844 evangelischen Kirchengemeinden. In den 12.265 katholischen Pfarreien sind Ehrenamtliche in den Kirchengemeinderäten und im Leben der Gemeinde aktiv. Die gleiche Zahl an Engagierten ist noch einmal im Umfeld der Kirchen (Diakonie, Verbände) festzustellen.

 

rhein-neckar-hilft.de
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Zahlreiche Stiftungen fördern und stützen die vielfältigen sozialen und kulturellen Anliegen, unzählige Vereine und Selbsthilfegruppen bieten Hilfe und Unterstützung für fast jeden Lebensbereich an. Rhein-Neckar-hilft bündelt und präsentiert kostenlos das soziale Engagement der vielen kleinen und großen Non-Profit-Einrichtungen in der Metropolregion und zeigt spendenwilligen Bürgern, Sponsoren und gesellschaftlich engagierten Unternehmern die Vielfalt der Unterstützungsmöglichkeiten nach Region und Themenschwerpunkt auf. Rhein-Neckar-hilft hat die Datenbank pro bono publico entwickelt.

 

Initiative Gemeinwohl-Ökonomie Rhein-Neckar e.V.
E-Mail: rhein-neckar@ecogood.org
Internet: germany.ecogood.org/ueber-uns/regionalgruppen/rhein-neckar
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftssystem, das auf Menschenwürde, Solidarität, Kooperation, ökologischer Verantwortung und Mitgefühl aufbaut. Sie setzt diese Werte als Gemeinwohlwerte auch in der Wirtschaft um. Die Initiative Gemeinwohl-Ökonomie Rhein-Neckar fördert den Dialog zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, zu wirtschafts- und sozialethischen Fragen und initiiert und fördert Projekte die zur Verwirklichung der Ziele der Gemeinwohl-Ökonomie beitragen.

Lesen Sie hier weiter: Corporate Social Responsibility

Weiterführende Informationen und Quellen

[6.1] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Bericht zur Lage und zu den Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Projektgruppe Zivilengagement. Berlin, Juni 2009

 

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