Bürgerschaftliches Engagement über das Internet

Bürgerschaftliches Engagement ist in aller Regel öffentlich und gekennzeichnet durch Kommunikation, Koordination und gemeinsames Handeln. Kommunikation wird heutzutage hauptsächlich über Medien organisiert, wobei das Internet eine immer wichtigere Rolle spielt. Es bietet gemeinnützigen Organisationen, Initiativen und sogar den einzelnen Engagierten folgende Nutzungsmöglichkeiten:
- Interessierte können sich schnell über Möglichkeiten des Engagements informieren
- es erleichtert den Zugang zum Engagement (Datenbanken und Suchportale)
- es eröffnet virtuelle Engagementformen, die von einfacher Unterstützung beim Mentoring bis hin zu Online-Campaigning reichen.


Um sich bürgerschaftlich zu engagieren, muss man also nicht zwangsläufig einem Verein beitreten, sondern kann sich auch über die sozialen Netzwerke durch die Verbreitung positiver Botschaften einbringen.

Eine Studie des Deutschen Jugendinstituts und der TU Dortmund [10.1] untersuchte, wie sich Internet-Nutzung auf traditionelle Beteiligungs- und Engagementformen Heranwachsender auswirkt und ob durch das Web 2.0 neue Partizipations- und Engagementformen entstehen. Insgesamt 1000 Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren wurden befragt. Dabei kam heraus, dass
- die verstärkte Internetnutzung Jugendlicher keinen negativen Einfluss auf ihre Bereitschaft zum freiwilligen Engagement hat
- Computer und Internet zum alltäglichen Hilfsmittel auch im traditionellen freiwilligen Engagement Jugendlicher geworden sind
- sich auch bei Jugendlichen neue Formen internetgestützten Engagements.

Wenn Jugendliche also auch immer mehr Zeit im Netz verbringen, hält sie das nicht davon ab, sich ehrenamtlich zu engagieren. Bildung scheint ein weitaus bedeutsamerer Einflussfaktor für die Bereitschaft zu sein, sich ehrenamtlich zu engagieren, als die Intensität der Nutzung des Internets.

Drei Viertel der Engagierten bringt sich online in die Arbeit von Vereinen, Initiativen und anderen Organisationen vornehmlich in den Bereiche Politik, Menschenrechte und Umweltschutz ein. Nur knapp 10% der Befragten können als Internet-Aktivisten bezeichnet werden, z.B. weil sie eine eigene Homepage oder ein Blog haben. Insgesamt haben 9 % schon an einer Online-Demo teilgenommen und 8 % an einem Flashmob. Nur wenige sind über das Netz einer lokalen Organisation beigetreten, dafür aber geben ca. 30 % der im politischen Bereich aktiven Jugendlichen und 23 % der im Umweltschutz aktiven an, den Weg in das Engagement über das Netz gefunden zu haben. Allerdings geben fast 80 % an, sich im Internet über Möglichkeiten des Engagements informieren zu wollen.

Lesen Sie hier weiter: Vereinsgründung / Bürgerinitiative

Weiterführende Informationen und Quellen

[10.1] Begemann, M.-C./Bröring, M./Düx, W./Sass, E.: Jugendliche Aktivitäten im Wandel. Gesellschaftliche Beteiligung und Engagement in Zeiten des Web 2.0. Endbericht 2011, Dortmund.

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