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1. Saisonale Lebensmittel

Wir wünschen uns doch alle möglichst frische und aromatische Lebensmittel. Die Erdbeeren im Winter aber, die uns im Supermarkt angeboten werden, schmecken meist nicht besonders intensiv. Das liegt daran, dass die Früchte vor ihrem eigentlich optimalen Reifezeitpunkt geerntet werden und während des Transports nicht nachreifen. Die Beeren legen dabei weite Strecken mit dem Flugzeug zurück, hohe Treibhausgasemissionen inklusive. Doch der Geschmack bleibt auf der Strecke!

Gemüse und Obst der Saison enthalten mehr Nähr- und weniger schädliche Inhaltsstoffe

Wer dagegen Obst und Gemüse der hiesigen Freilandsaison kauft, hat Frische und intensiven Geschmack mit im Einkaufskorb. Denn: Obst und Gemüse der Saison ist zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet worden und beinhaltet deshalb viel Aroma sowie besonders hohe Mengen an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Damit diese im Gemüse und Obst ausgebildet werden, bedarf es ausreichend Tages- und Sonnenlicht. Deshalb weisen z.B. Salatköpfe im Frühjahr deutlich weniger Flavonoide auf als jene, die im Sommer geerntet werden und beinhalten Freilandtomaten erheblich mehr Vitamin C als Gewächshaustomaten. Aufgrund der kurzen Transportwege zwischen Acker und Marktstand gehen bei Gemüse und Obst der Saison unterwegs zudem weniger Aroma und Inhaltsstoffe verloren als bei Importware.  

Wer Gemüse und Obst der Saison auf den Speiseplan setzt, sorgt so zudem für mehr Abwechslung und damit auch für eine reichhaltige Ernährung, die unserem Körper zugutekommt. Zuglech vermeidet die saisonal orientierte Ernährung Schadstoffe. So weist Gemüse aus dem Gewächshaus oftmals mehr Nitrat auf als Freilandgemüse, weil die Pflanzen weniger Licht zur Verfügung haben. Das aber benötigen Sie, um den Stickstoff des Nitrats aus dem Dünger in Eiweiß umzuwandeln. Ist weniger Licht da, bleiben Nitratrückstände.

Saisonale Lebensmittel sind gut für den Geldbeutel und umweltfreundlich

Obst und Gemüse der Saison ist reichhaltig verfügbar und musste keine langen Transportwege zurücklegen, um bei Ihnen auf dem Markt angeboten zu werden. Zudem muss für Freilandgemüse und -obst deutlich weniger Primärenergie aufgewendet werden als im beheizten Treibhaus. Deshalb ist es in der Regel günstiger als Import- oder Gewächshausware. Weniger Transport und Energieeinsatz bedeuten auch weniger CO2-Emissionen. Obst und Gemüse, das bei uns im Freiland angebaut wird, benötigt zudem in der Regel keine übermäßigen Mengen an Wasser. Zudem ist Wasser bei uns eher ausreichend verfügbar. Obst und Gemüse aus manchem südeuropäischen Land oder aus Übersee dagegen wird oftmals zu Bedingungen angebaut, die einen erhöhten Einsatz von Wasser bedürfen, das oftmals zudem vor Ort knapp ist und an anderer dringend benötigter Stelle der Natur entnommen wird. Durch den Verzehr von saisonalem Obst und Gemüse reduzieren Sie also zudem ihren Verbrauch von grauem Wasser.  

Wie komme ich an saisonales Obst und Gemüse und was hat wann Saison?

Doch durch das ganzjährig umfangreiche Angebot im Supermarkt, wissen viele Menschen gar nicht mehr, welches Obst und Gemüse eigentlich wann Saison hat. Abhilfe schaffen die im Internet verfügbaren Saisonkalender. Der Verein aid Infodienst bietet ihn auch als kostenlose App für das iPhone via iTunes und Android-Smartphone via Google Play an.

Zudem können Sie auf dem Wochenmarkt schnell an den Marktständen erkennen, was gerade im Überfluss angeboten wird. Die MarktstandbetreiberInnen werden Ihnen zudem Auskunft über die Anbauweise und den Erntezeitpunkt geben können. Eine Übersicht über die Wochenmärkte in der Rhein-Neckar-Region finden Sie hier.

Eine weitere, wenn auch eingeschränkte Möglichkeit ist, sich das gewünschte Obst zur Erntezeit selbst zu pflücken. So können z.B. auch bei bestimmten Landwirten in der Rhein-Neckar-Region Erdbeeren auf den Feldern selbst gepflückt werden. Zudem gibt es zahlreiche Initiativen in der Region, die im Rahmen von Urban Gardening (Urbaner Gartenbau) den Menschen in den Städten ermöglichen wollen, Essbares anzubauen und zu ernten. Eine Übersicht über die Adressen zum selber anbauen und ernten in der Rhein-Neckar-Region finden Sie hier.

Eine andere Form auf saisonale Anbauprodukte zugreifen zu können, ist die Solidarische Landwirtschaft, deren Idee jedoch weitreichender ist. Auch sie gibt es seit einer Weile in der Rhein-Neckar-Region. Mehr über die Solidargemeinschaft aus Konsumenten und Landwirten können Sie in unserem Delta21-Beitrag zum Thema Regionale Lebensmittel erfahren.


Finden Sie hier: Adressen zur nachhaltigen Ernährung in der Rhein-Neckar-Region


Finden Sie hier: Adressen von Wochenmärkten in der Rhein-Neckar-Region


Finden Sie hier: Adressen zum selber anbauen und ernten in der Rhein-Neckar-Region


Lesen Sie außerdem in diesem Beitrag:
 

1. Saisonale Lebensmittel

2. Regionale Lebensmittel

3. Bio-Lebensmittel

4. Faire Lebensmittel

5. Durchs Lab(el)rinth: Bio & Fairer Handel Siegel

6. Vegane Ernährung: DIE umweltbewusste Ernährungsform

7. Tipps für nachhaltigen Fischkonsum

8. Nachhaltige Ernährung außer Haus

9. Wasser sparen statt verschwenden

10. Wie Sie die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden können

11. Coffee-to-go im Mehrwegbecher

12. Nachhaltige Ernährung in Heidelberg und Umgebung - Ergebnis einer Umfrage

 

 

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