Hauptsache billig!

90 % der bei uns verkauften Kleidung werden in Billiglohnländern Asiens oder Mittelamerikas hergestellt. Das senkt für die Unternehmen die Herstellungskosten, so dass vor allem die Discounter im Konkurrenzkampf um Marktanteile Vorteile haben.

Der Konkurrenzkampf der Billiglohnländer um den Erhalt ihrer Bekleidungsindustrie konzentriert sich oft darauf, die niedrigsten Löhne anpreisen zu können [Kampagne für Saubere Kleidung, Im Visier: Discounter]. Dies geht zu Lasten der Beschäftigten, meist Frauen oder Mädchen, die trotz einer 70-Stunden-Woche von ihrem Einkommen nicht leben können. Die gezahlten Stundenlöhne reichen nicht aus, um Grundbedürfnisse wie Nahrung, Obdach, Bekleidung, Bildung und Gesundheitsfürsorge zu erfüllen [Christliche Initiative Romero, Im Visier: Hungerlöhne]. Die gesundheitlichen Folgen für die Frauen und ihre Kinder sind dramatisch. Gegen das weltweite Lohndumping hat sich in Asien die Asiatische Grundlohnkampagne gegründet. Sie schlägt für Industrien, die von global einkaufenden Unternehmen beherrscht werden, eine regionale Tarifverhandlungsstrategie vor. So soll ein Niedriglohn-Wettbewerb der einzelnen Länder vermieden werden. Eine zentrale Forderung der Kampagne ist die Einführung existenzsichernder Löhne. Der monatliche Lohn soll hoch genug sein, um die Grundbedürfnisse einer Familie mit zwei Kindern ohne zusätzlich geleistete Überstunden decken zu können.

Auch in Deutschland werden im Einzelhandel, speziell bei Discountern extrem niedrige Stundenlöhne gezahlt. 70 % der Verkaufskräfte sind weiblich, davon arbeiten mehr als die Hälfte in Teilzeit.

Der Preisdruck entlang der Produktionskette hat dazu beigetragen, dass Arbeitsschutz und -sicherheit stark vernachlässigt werden. In der Konfektionierung arbeiten meist junge Frauen und Mädchen, die großen gesundheitlichen Belastungen durch lange Arbeitszeiten, kaum Pausen, Hitze und Staub ausgesetzt sind. Hinzukommen Schikane und Gewalt durch die Vorgesetzten.

 

Weiterführende Informationen finden Sie auch hier:


Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene

www.suedwind-institut.de

 

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