Gift auf dem Acker

Beim konventionellen Anbau von Baumwolle kommen zahlreiche Ackergifte zum Einsatz. Da Baumwolle meist in Monokulturen angebaut wird, ist sie sehr anfällig für Schädlinge. Deshalb wird sie pro Saison durchschnittlich 20-25 mal mit Giften besprüht. In Indien, dem zweitgrößten Baumwollproduzenten der Welt, gehen sogar mehr als die Hälfte aller Pestizide in den Baumwollanbau, obwohl diese auf nur 5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche wächst.

Viele Kleinbauern in den Entwicklungsländern sind im Umgang mit Chemikalien wenig geschult und schützen sich und ihre Familienangehörigen nur unzureichend vor den oft hochgiftigen Substanzen. Etwa 25 Millionen Menschen erleiden so jährlich akute Vergiftungen.

Während in den Ländern des Südens die Baumwolle meist von Kleinerzeugern angebaut und von Hand gepflückt wird, wird sie in Industrieländern maschinell gepflückt. Um die Pflückmaschinen effektiv einzusetzen, werden die Pflanzen chemisch entlaubt. Auch bei Transport und Lagerung wird die Baumwolle mit jeder Menge Chemie behandelt, die Schutz gegen Schimmel und Schädlinge bietet.

Beim konventionellen Baumwollanbau werden für Aussaat und Ernte häufig Kinder als Arbeitskräfte eingesetzt. Sie sind billiger als Erwachsene und arbeiten oft in Schuldknechtschaft um Darlehen an ihre Eltern anzutragen. Häufig sind diese Kinder auch noch Gewalt oder sexuellen Übergriffen durch die Erwachsenen ausgesetzt. Ein Schulbesuch bleibt ihnen verwehrt.

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Weiterführende Informationen und Quellen


Umweltinstitut München e.V.: Daten und Fakten zum Baumwollanbau:

www.umweltinstitut.org/welt-und-handel/slow-fashion-und-baumwolle

Codi Gauker: Impacts of Sustainable and Industrial Agriculture on Human Health

http://www.sustainlv.org/wp-content/uploads/Food-Impacts-on-Health.pdf
 

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