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4. Faire Lebensmittel

Ob Banane, Schokolade, Kaffee oder Reis – Produkte aus den Ländern des Südens in Afrika, Lateinamerika und Asien sind Dauergast auf unseren Esstischen. Doch hinter günstigen Preisen und unserem Genuss verbergen sich häufig skandalöse Arbeitsbedingungen: Einkommen unterhalb des Existenzminimums, ausbeuterische Kinderarbeit, Unterdrückung von Gewerkschaften, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen – und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Probleme, mit denen viele ProduzentInnen konfrontiert werden.

In den 1970er Jahren entstand als Antwort auf diese unhaltbaren Zustände die Fairhandelsbewegung in Deutschland, parallel zu Initiativen in vielen weiteren Ländern. Ziel der Akteure war es, dem konventionellen Handel faire, ökologische und nicht ausbeuterische Handelsbeziehungen entgegen zu setzen. Aus einer kleinen Bewegung ist mittlerweile ein großer Kreis von Engagierten entstanden, die sich für Fairen Handel einsetzen. Dieser Arbeitskreis der Internationalen Fairtrade Dachorganisationen (FINE) hat sich auf folgende Definition des fairen Handels geeinigt:

„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fairhandelsorganisationen (die von Verbrauchern unterstützt werden) sind aktiv damit beschäftigt, die HerstellerInnen zu unterstützen, das Bewusstsein zu steigern und für Veränderungen bei den Regeln und dem Ausüben des konventionellen internationalen Handels zu kämpfen.“

Der Fokus des fairen Handels liegt zwar auf Arbeitsbedingungen der ProduzentInnen, doch setzt er sich dezidiert auch für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft ein. So unterstützt und fördert der Faire Handel seine ProduzentInnen bei der Umstellung auf ökologische Anbaumethoden. – mittlerweile tragen zahlreiche faire Lebensmittel auch ein Biosiegel, über 70 %.

In zahlreichen Städten bieten die Weltläden, die Fachgeschäfte des Fairen Handels, ein breites Sortiment fairer Lebensmittel von Fairhandelsorganisationen an. Daneben gibt es mittlerweile auch in Supermärkten zahlreiche Produkte mit dem Fairtrade-Siegel. Dennoch ist genaues Hinsehen gefragt, denn der Begriff Fair ist derzeit noch nicht gesetzlich geschützt - lesen Sie hier mehr zu den Siegeln und Kriterien des Fairen Handels.

 

Finden Sie hier: Adressen zur nachhaltigen Ernährung in der Rhein-Neckar-Region


Lesen Sie außerdem in diesem Beitrag:


1. Saisonale Lebensmittel

2. Regionale Lebensmittel

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