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Abhängigkeit und steigende Unselbständigkeit  

Im Laufe der Zeit hat sich eine Gesellschaft entwickelt, in der der Einzelne zunehmend auf die Gruppe angewiesen ist. Die Menschen haben begonnen, sich auf einzelne Aufgaben zu spezialisieren und andere dafür vernachlässigt. Seit der Industrialisierung hat sich dieser Prozess immens beschleunigt. Die Abhängigkeit der Menschen untereinander hat sich immer mehr auf eine Abhängigkeit von Maschinen und Elektrogeräten verlagert. Und diese Abhängigkeit verstärkt sich weiter, je weiter sich unsere Gesellschaft entwickelt. Dabei kommen den Menschen oftmals ganz elementare Fähigkeiten abhanden oder werden zumindest vernachlässigt.

So wird immer häufiger zu Fertiggerichten gegriffen. Die Fähigkeit, vernünftig und schmackhaft zu kochen, geht dabei zunehmend verloren – trotz der Vielzahl an Kochsendungen im Fernsehen. Waschmaschinen und andere Geräte lassen sich mit Internetanschluss versehen. Die Geräte aktualisieren ganz alleine ihre jeweiligen Programme. Der Käufer muss – und vor allem kann – gar nicht mehr nach dem Gerät mit den besten Leistungsmerkmalen suchen.

Viele Dinge können zudem gar nicht mehr selbst repariert werden. In modernen Autos ist der Zugang zum Motor durch Verkleidungen erschwert und ohne Spezialwerkzeuge nicht möglich. Fehler lassen sich häufig nur noch mittels computergestützter Diagnosesysteme auffinden.

Nicht nur das handwerkliche Können geht verloren. Schritt für Schritt erhöhen sich die Unselbständigkeit des Kunden und die Abhängigkeit von Konsumgütern immer weiter. Der Titel „Sei doch mal still! Anleitung zu einer digitalen Diät“ des Magazins „Der Spiegel“ aus dem Jahr 2012 zeigt diese wachsende Abhängigkeit am Beispiel der Smartphones. Diese haben in nur wenigen Jahren das persönliche und das soziale Verhalten vieler Menschen verändert. Die beliebten Geräte bieten eine Vielzahl an vermeintlich nützlichen Funktionen, die dem Nutzer den Alltag erleichtern sollen, so die Hersteller. Jedoch fördert diese vermeintliche Alltagserleichterung immer mehr die Abhängigkeit von solchen Geräten. So steigt die Unselbständigkeit stetig an, denn die Smartphones werden immer mehr als unverzichtbar wahrgenommen. 


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Weiterführende Informationen und Quellen


Der Spiegel: Sei doch mal still! Anleitung zu einer digitalen Diät. Nr.27/ 2.7.12. S. 62 – S. 72.

 

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